Longyearbyen: Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters – und in der spektaklulären Umgebung. Foto: © Andrea Sievers
Die norwegische Inselgruppe Spitzbergen ist nur rund 1000 Kilometer vom Nordpol entfernt und damit ein beliebtes Reiseziel für Kreuzfahrtschiffe mit arktischen Destinationen. In den letzten zehn Jahren liefen immer mehr dicke Luxuspötte den kleinen Hafen von Longyearbyen an. 2017 ergossen sich an mehreren Tagen in der Woche Touristenmassen in die sonst eher verschlafen wirkende Hauptstadt Spitzbergens mit ihren 2000 festen Einwohnern.
Wenn ein großes Kreuzfahrtschiff anlegt, schlendert gern mal die doppelte Anzahl an Touristen durch die wenigen Straßen, trinkt vielleicht eine Tasse Kaffee, kauft einen Eisbärbecher und nimmt dann schnell wieder den Shuttle zum abendlichen Dinner auf dem Schiff. Sprich: Kreuzfahrttouristen lassen wenig Geld im Ort, während die Schiffe Schadstoffe in die Luft pusten und mit ihrem CO2 Ausstoß die Erderwärmung ankurbeln. Sie sind deshalb nicht besonders beliebt bei den Menschen in Spitzbergen, wie eine Umfrage der lokalen Zeitung Svalbardposten jetzt andeutet: 750 Menschen wurden befragt, davon sind 60 Prozent der Meinung, Kreuzfahrtschiffe sollten am besten ganz aus Longyearbyen verschwinden.
Jetzt wird’s jedenfalls erst einmal teuer für die Branche, denn Longyearbyen erhöht seine Hafengebühren drastisch! Grund ist dabei zwar auch die Regulierung des Massentourismus, aber im Vordergrund steht wie so oft dann doch der schnöde Mammon.
Mehr dazu in meinem Artikel für Spitzbergen.de: