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„Ich habe mich bei dem Mauersegler bedankt.“

Wohin fliegen die Mauersegler der eigenen Straße im Spätsommer? Gibt es in ihren Überwinterungsgebieten Menschen, die die Segler bemerken? Das fragte sich die Bremer Autorin Imke Müller-Hellmann, reiste einem Mauersegler bis nach Ostafrika hinterher und begab sich unterwegs auf Spurensuche. Nicht nur nach den Seglern, sondern auch nach den Geschichten der Menschen, denen sie auf ihrer Suche begegnete. Ihr fiel auf: Viele Straßen, in denen die Mauersegler brüten, sind nach deutschen Kolonialherren benannt. Und: Ähnlich wie viele Flüchtende müssen auch Mauersegler auf ihrer Zugroute zwischen Europa und Afrika die Sahara und das Mittelmeer überwinden. So verknüpft die Autorin in ihrem neuen literarischen Sachbuch „Der Zug der Mauersegler – Unterwegs zwischen Kontinenten“ die Geschichte dieser Vögel sowohl mit der Geschichte des deutschen Kolonialismus, als auch mit den Erlebnissen von Menschen, die auf ähnlichen Wegen zwischen den Kontinenten migrieren.

Für das Naturgucker-Magazin (Ausgabe 79, Juli/ August 2025) durfte ich Imke Müller-Hellmann über ihr im Frühjahr 2025 erschienenes Buch interviewen.

Eine gekürzte Fassung des Interviews erschien außerdem am 23.06.2025 hier in der taz Nord.

Die Autorin konnte einen großen Teil des Buches fertigstellen, bevor sie gegen Ende des Schreibprozesses an ME/CFS, der schwersten Form von Long Covid erkrankte, von der sie bis heute nicht genesen ist. Das Interview haben wir aufgrund ihrer Erkrankung schriftlich per E-Mail geführt.

Buchcover mit gezeichneten Mauerseglern im Flug von oben über Wolken und Landschaft
Erschienen im Osburg Verlag, ca. 260 Seiten, 26 Euro